
schnurr
Das Leben schenkt dir Ruhe… genau dann, wenn dein Körper es braucht …
Ein Beispiel für uns alle Menschen sind die Tiere. Sie wissen genau, wo ihre Grenzen sind und wann es Zeit ist zu ruhen. Ein Vorbild für mich, sind meine Katzen.
Sie sind wahre Zenmeister im Leben- ruhen, dösen – alles ganz selbstverständlich, weil sie wissen, sie brauchen es (ok- sie haben einen anderen Stoffwechsel als wir Menschen, sind anders aktiv als wir)- Tiere machen es einfach, so ein Wissen…ist schon toll 🙂
Leider vergessen wir uns oft selbst im Leben…
Wir planen, bestimmen den Alltag, wir stopfen unsere Lebenszeit mit Leistungen, Anforderungen und Terminen voll (im Job, Privat etc.). Wie generieren Stress – permanent. und damit meine ich nicht nur den Eustress, der was positives ist, sondern der negative fulltimemegaallesmachen Stress.
Dafür sind wir jedoch als Homo Sapiens gar nicht gemacht. Also unsere Fähigkeiten auf Stress zu reagieren, sind ganz anders in unserer DNA verwurzelt (Steinzeit und so, Säbelzahntiger you know…). Es gab schon immer stressige und vor allem lebensbedrohliche Situationen in unserem Dasein— doch es gab auch Ruhezeiten… und die heutigen Anforderungen an den Alltag und das Leben sind Dauerstress. Wir haben verlernt den Körper wieder richtig ausruhen zu lassen, damit wir allen Eventualitäten trotzen können- auf nachhaltig gesunde Weise.
Wir realisieren kaum mehr, dass wir alle nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde haben.
Wir denken, dass es ist wichtig ist dies und das zu erledigen, wir verpflichten uns, wir bemühen uns, erfüllen Erwartungen und setzen eigene Ziele oft sehr hoch an… leben mehr im Aussen, als daß wir in uns selbst ruhen….und wir rennen im Autopiloten durch unser Leben, und vernachlässigen uns.
Und dann gibt es Kräfte, die dann eintreten, um uns vor größerem Übel zu bewahren, und uns zum Stillstand auffordern. Dann geht nichts mehr, und/ oder alles wird anders.
Wir sind verpflichtet mehr fürsorglich mit uns selbst zu sein, und uns selbst Zeit zum Innehalten schenken. Manche Menschen müssen dies leidvoll erfahren, weil sie eine Krise erleben. Bei anderen gestaltet sich das Leben um, weil Kinder in Familie kommen, und diese eine andere Aufmerksamkeit benötigen. Es passiert Umbruch und ein RESET.
In der heutigen Zeit sind wir viel zu sehr mit unseren Erwartungen und Leistungen beschäftigt. Wir haben Zugang zu unvorstellbaren Datenmengen, Informationen und Wissen, welches die Generationen vor uns nicht hatten. Unsere Vorfahren waren mit vielen schwierigen Situation konfrontiert, die sich mit unserem heutigen Alltag kaum vergleichen lassen (Hunger, Flucht, Krieg, kein Zugang zu Bildung etc.).
Wir haben uns selbst einen Käfig geschaffen, mit hohen Ansprüchen und Erwartungen und einen gewissen Standard an Lebensqualität. Wenn unser Schicksal mit Herausforderungen konfrontiert wird, die unser gegenwärtiges Leben komplett auf den Kopf stellen, sind wir oft unsicher und irgendwie verloren … (leider gibt es sowas nicht als Schulfach „Lebensführung“).
Und wer gerade in so einer „aufdenkopfgestellt“ Stituation steckt, möchte nicht sehen, dass Veränderung etwas vollkommen Natürliches ist. Die Natur zeigt uns Veränderung- sei es das Wetter, die Jahreszeiten… und darin liegt die ganz besonders Kraft und Weisheit.
Als Menschen können wir oft nur Veränderung akzeptieren, mit der Prämisse, dass wir sie selbst herbeigeführt haben oder irgendwie Kontrolle darüber haben können….ja , dann ist es ok. Wenn nicht, dann sind wir überfordert. Und Überforderung möchte heutzutage niemand gern zugeben.
Um dem entgegenzuwirken, gibt es ja ganz tolle Sachen, zum Beispiel mal wieder in die Natur zu gehen- ohne Auftrag oder Zielsetzung. Kinder und Tiere (z.B. Hunde) können uns hier viel lehren. Jeder Hundebesitzer wird sich angesprochen fühlen, weil er weiß dass sein Wasti oder Fiffy eben gerne draussen ist und spielt. Und genau das sollten wir auch immer öfter uns selbst schenken.
Denn draussen in der Natur, kommt man zur Ruhe. Auch wenn einen etwas belastet, oder im Kopf sich Gedanken ständig hoch spiralen ohne Ergebnis… geh mal rauß.
Schon Sissi wusste in dem 50er Jahre Klassiker zu sagen: (…) „Wenn Du einmal Kummer oder Sorgen haben solltest im Leben, dann geh wie jetzt mit offenen Augen durch den Wald und in jedem Baum und in jedem Strauch, in jeder Blume und in jedem Tier wird Dir die Allmacht Gottes zum Bewusstsein kommen und Dir Trost und Kraft geben.“(…)* …. quasi die „Urform“ vom heutigen Waldbaden (Shinrin- Yoku)—Chapeau!

Was ich ans Herz legen möchte ist: schenkt euch öfter mal ein bisschen Ruhe. Schenkt es euch bewusst selbst. Nicht erst wenn euer Betriebssystem komplett runterfahren muss, da es anders nicht mehr geht.
Nehmt euch eine Auszeit um runter zu kommen. Es muss ja nicht gleich the deep wild forest sein….Natur kann auch ein Park sein oder der Garten vom Nachbarn.
Die Natur und die Ruhe geben Kraft…darin kann man auftanken, und diese Energie nutzen, wenn Veränderungen anstehen. Es ist auch leichter Veränderungen zu erkennen und wahrzunehmen und diese in sich aufzunehmen, z.B. Baum im Winter keine Blätter, Baum im Frühling blüht…easy- oder ? – das bemerkt sogar das heftigst gestresste Menschenskind.
Da ich gerne dazulerne und mir etwas Gutes tun möchte, nehm ich mir jetzt auch eine kleine Ruhepause… es ist nicht der Wald- ich beobachte einfach meine Katze beim Schlafen und höre ihr Schnurren…und werde ganz ruhig…schnurr…
habt einen ruhigen Tag!
* Sissi (Film) , 1955 , Erma-Filmproduktionsgesellschaft Ernst Marischka & Co. (Wien)